Fusspilz – Eine Volkskrankheit

 

Was ist Fusspilz?

Fusspilz

In den meisten Fällen handelt es sich bei Fusspilz um eine chronische Erkrankung, die sich vor allem mit nässenden und schmerzhaften Entzündungen in den Zehenzwischenräumen, sowie unter der Fusssohle zeigt. Mit starkem Juckreiz, sowie schuppiger Haut und Rötungen zählt der Fusspilz zu den Dermatomykosen und wird medizinisch in den Bereich der Hautpilz-Erkrankungen eingeordnet. Auch wenn die Bezeichnung Fusspilz eine klare Tendenz zum betroffenen Körperteil aufweist, beschränkt sich eine Pilzerkrankung oftmals nicht nur auf die Füsse und kann weiterführend die Hände, sowie jede andere Stelle des Körpers befallen. Je nach Erreger ist Fusspilz ansteckend und bedarf einer Behandlung, die oft langwierig ist und vom Betroffenen viel Geduld und Mitarbeit erfordert. Fusspilz kann durchaus als Volkskrankheit bezeichnet werden und betrifft immer mehr Menschen. Vor allem Schwimmbad- oder Schwimmhallenbesucher, sowie ältere Menschen und Liebhaberinnen modisch enger Schuhe sind von diesem Problem betroffen.

Wodurch wird Fusspilz ausgelöst?

Schwimmbad und er Fusspilz

Beim Fusspilz handelt es sich um eine sehr häufige Pilzerkrankung, die in rund 75% aller Fälle von Trichophyton Rubrum, einem Fadenpilz ausgelöst wird. Auch eine Kombination aus diesem Pilz und anderen Pilzsporen, sowie eine miteinander einhergehende Erkrankung an Fuss- und Nagelpilz sind keine Seltenheit. Diabetiker und Sportler erkranken besonders häufig an Fusspilz und gehören ebenso wie ältere Menschen zu den gefährdeten Risikogruppen. Die Infektion kann durch barfuß laufen im Schwimmbad, durch eine starke Schweißbildung am Fuss und dementsprechend durch nicht atmungsaktive Schuhe, sowie synthetische Strümpfe begünstigt werden. Auch mangelnde Hygiene, sowie das nicht richtige Abtrocknen der Zehenzwischenräume kommt als Ursache für eine Erkrankung durch Tinea pedia in Frage. Wer obendrein über ein geschwächtes Immunsystem verfügt und unter Stress steht, bietet der Entwicklung von Fusspilz einen „guten“ Nährboden und sollte mit einer Behandlung keinesfalls warten.

Wer ist von Fusspilz betroffen?

Ältere Menschen, Sportler und Menschen mit Diabetes sind sehr häufig von Fusspilz betroffen. Auch eine schlechte Durchblutung der Füsse, sowie der Fokus auf Turnschuhe oder zu enges Schuhwerk erhöht das Risiko einer Erkrankung. Im Bezug auf das Schuhwerk ließe sich vermuten, dass die Gefahr einer Fusspilz Infektion in den Wintermonaten weitaus höher als im Sommer wäre. Doch stellt gerade der Sommer eine größere Gefahr dar, da Schwimmbäder beispielsweise als häufigste Infektionsquelle für Fusspilz dienen. Umkleidekabinen und Duschen sollten nur mit entsprechenden Badeschuhen, niemals aber barfuß betreten werden. Gleiches gilt für Saunen und Solarien, in denen sich Pilze aufgrund des feuchtwarmen Klimas besonders schnell vermehren und so für eine erhöhte Gefahr einer Erkrankung sorgen. Enge Schuhe können nicht nur zu Rückenleiden oder schmerzenden Beinen, sondern auch zur Infektion mit Tinea pedia führen und starke Symptome auslösen.

Wie äußert sich Fusspilz?

Man mit FusspilzIm Anfangsstadium wird Fusspilz häufig unterschätzt und fälschlicherweise für eine trockene Hautstelle gehalten. Schuppige Areale entzünden sich erst bei voranschreitender Erkrankung, sodass eine frühzeitige Diagnose ausbleibt und Betroffene erst aufmerksam werden, bildet die Haut kleine Bläschen, entzündet sich und nässt, juckt oder brennt. Ein hartnäckiger Juckreiz in den Zwischenräumen der Zehen ist ein sicheres Indiz für Fusspilz und sollte eine Kontrolle durch den Betroffenen, sowie eine umgehende Behandlung nach sich ziehen. Mit voranschreitender Erkrankung vergrößern sich die Stellen und der anfängliche Juckreiz kann sich in starke Schmerzen umwandeln. Häufig ist es Betroffenen kaum noch möglich, Schuhe zu tragen und zu laufen. Fusspilz ist keine Bagatelle und sollte ernst genommen, sowie rechtzeitig behandelt werden. Neben Symptomen wie Juckreiz zwischen den Zehen gibt es eine besondere Form der Erkrankung, die an der Fusssohle beginnt, sich über die Kanten ausbreitet und schlussendlich auch die Oberseite der Füsse befällt.

Der Juckreiz ist in den meisten Fällen mit Schmerzen und nässenden, stark entzündeten oberflächlichen Wunden behaftet. Wird nicht rechtzeitig behandelt, vertiefen sich die nässenden Wunden und zerstören neben der oberen Hautschicht auch tiefere Hautschichten.

Welche verschiedenen Arten von Fusspilz gibt es?

Der Begriff Fusspilz ist eine Verallgemeinerung verschiedener Pilzerkrankungen, die durch ganz unterschiedliche Erreger und Ursachen ausgelöst werden können. Faden- und Hefepilze, sowie Schimmelpilze sind die Auslöser von Fusspilz und lassen die Symptome an unterschiedlichen Stellen der Füsse auftreten. Am häufigsten tritt der von einem oder gleichzeitig mehreren Erregern verursachte Pilz in den Zehenzwischenräumen, sowie den Vertiefungen der Fusssohlen auf. Überall dort, wo sich Feuchtigkeit sammelt und die Wärmeentwicklung hoch ist, vermehren sich die Erreger explosionsartig und der Fusspilz breitet sich aus. Zu den am häufigsten auftretenden und am seltensten erkannten Fusspilz Erkrankungen gehört die Mokassin-Mykose. Diese beginnt an der Fusssohle und den Fersen, wo sich schuppige und raue Hautstellen bilden. Vom Betroffenen wird dies oftmals als Hornhaut definiert und nicht mit einer Pilzerkrankung in Zusammenhang gestellt. Jeder Fusspilz bedarf einer zeitnahen und langfristigen Behandlung, da die körpereigene Abwehr geschädigt und das Immunsystem während einer Pilzerkrankung zusätzlich belastet wird.

Diagnose

Bei einem klassischen Verlauf und dem Auftreten der häufigsten Symptome fällt die Früherkennung nicht schwer. Begeben sich Betroffene zeitnah zu einem Podologen, kann der Ausbreitung von Fusspilz Einhalt geboten und der natürliche Säureschutzmantel der Haut wieder hergestellt werden. Um eine genaue Diagnose zu stellen und die Pilzart für eine maßgeschneiderte Therapie zu bestimmen, nimmt der Hautarzt eine Hautprobe und betrachtete diese bei 25-400facher Vergrößerung unter dem Mikroskop. In der Regel wird ein Nährboden für eine Pilzkultur angelegt, durch die sich die Art zuverlässig bestimmen und die entsprechende Behandlung bei Fusspilz vornehmen lässt. Freiverkäufliche Mittel aus der Apotheke helfen oftmals nur bei leichten Veränderungen, können aber bei einem starken und tiefgreifenden Fusspilz keine Linderung erbringen.

Wie behandelt man Fusspilz?

fotolia_42660114Neben der ärztlichen Medikation ist es notwendig, der Hygiene besondere Aufmerksamkeit zu schenken und sich auf atmungsaktives Schuhwerk, sowie nicht synthetische Strümpfe zu besinnen. Sehr stark juckende und schmerzende Füsse werden im Zuge einer Behandlung gekühlt und sollten so oft wie möglich nach oben gelegt und strumpflos mit Sauerstoff in Kontakt gebracht werden. Da es sich beim Fusspilz um eine ansteckende Erkrankung handelt, wird auch vom Barfußlaufen in den Wohnräumen dringend abgeraten. Die Infektionsgefahr für die anderen Familienmitglieder ist so hoch, dass diese Praktik als unverantwortlich gilt und dringend zu vermeiden ist. Lässt sich leichter Fusspilz im Anfangsstadium nicht mit Anti-Pilzmitteln aus der Apotheke bekämpfen, ist die Konsultation eines Dermatologen für eine erfolgreiche Therapie notwendig. Je früher die Behandlung beginnt, umso besser heilt Tinea pedia aus. Bei Späterkennung und einer dementsprechend erst im fortgeschrittenen Stadium beginnenden Behandlung kann die Therapie bis zu einem halben Jahr in Anspruch nehmen. Der Juckreiz und die nässenden Entzündungen klingen bereits nach einigen Wochen ab, doch nimmt die Neubildung der Haut viel Zeit in Anspruch. Um die Behandlung zum Erfolg zu führen ist es notwendig, keinesfalls mit Abklingen der Symptome abzubrechen und zu vermuten, dass die Erreger bekämpft und die Gefahr gebannt sei. Ein frühzeitiger Abbruch der Therapie geht in den meisten Fällen mit einem Rückschlag einher, der viel stärker als die ursprüngliche Infektion mit Fusspilz ist.

Zur Häufigkeit von Fusspilz

Fusspilz tritt noch häufiger auf als Nagelpilz und betrifft über 10 Milliarden Menschen allein in Deutschland. In den meisten Fällen kommt Fusspilz nicht allein, wodurch Betroffene gleichzeitig mit Nagel- und Fusspilz kämpfen und sich auf eine langfristige Behandlung einstellen müssen. Die wenigsten Betroffenen erkranken aufgrund einer genetischen Vererbung an Pilzen. Viel häufiger handelt es sich um ein Problem der modernen Gesellschaft, in der beim Kauf von Schuhen und Strümpfen mehr Wert auf modische Details als auf die Materialbeschaffenheit gelegt wird. Auch sehr enge Schuhe und Nylonstrümpfe begünstigen die Bildung von Fusspilz, wodurch vor allem Frauen viel häufiger unter dieser Erkrankung leiden als Männer.

Tipps zur Prävention gegen Fusspilz

Am besten schützt man sich vor Fusspilz, wenn man das Barfußlaufen in Schwimmbädern und Saunen, sowie in Solarien vermeidet und Badeschuhe trägt. Da sich alle Pilzarten besonders stark bei Wärme und Feuchtigkeit vermehren, sollten die Füsse nach jedem Bad, nach dem Saunabesuch und nach dem Duschen sorgfältig abgetrocknet werden. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf die oft sträflich vernachlässigten Zehenzwischenräume zu lenken. Weiter müssen Handtücher regelmäßig ausgetauscht und sollten keinesfalls mit Freunden oder Familienmitgliedern gemeinsam genutzt werden. Durch eine regelmäßige Kontrolle der Füsse kann man eine unbemerkte Entwicklung von Fusspilz vermeiden und durch Früherkennung ausschließen, dass das Problem langwierig oder gar chronisch wird.

Sehr wichtig ist bequemes und passendes Schuhwerk, welches am besten atmungsaktiv und aus hochwertigem Material bestehen sollte. Turnschuhe aus synthetischen Materialien, sowie die beliebten Gummistiefel sorgen für schwitzende Füsse und ein damit einhergehendes ungesundes Klima. Oftmals werden Einlagen gegen Fusspilz empfohlen, doch bieten diese keine Linderung, sondern begünstigen die Ausbreitung der Infektion sogar. Warme, gut durchblutete Füsse sind seltener von Pilzbefall betroffen als Füsse, die aufgrund einer ungleichmäßigen oder minderen Durchblutung häufig kalt sind. Wechselbäder begünstigen die Fussgesundheit und sind ein effektiver Schutz vor Tinea pedia.

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