2865
page-template-default,page,page-id-2865,lounge-core-1.0.3,w2gm-body,

Nagelpilz

 

Nagelpilz – was ist das und was hilft?

Nagelpilz kann einschränkungslos als Volkskrankheit bezeichnet werden. Rund 10 Millionen Deutsche sind davon betroffen und leben lange mit dieser Erkrankung, ehe sie sich durch optische Anzeichen äußert und erkannt wird. Die meist durch Dermatophyten verursache Erkrankung kann an den Finger- und Fußnägeln auftreten und wird durch Wärme begünstigt. Aber auch Faden-, Hefe- und Schimmelpilze können Nagelpilz verursachen und gelten als bekannteste Erreger dieser Erkrankung. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, mit denen sich die Erkrankung konsequent und dauerhaft bekämpfen lässt. Je früher die Diagnostik erfolgt und je eher mit der Behandlung begonnen wird, umso größer sind die Heilungschancen und umso geringer die Heilungsdauer. Abwarten eignet sich im Zusammenhang mit Nagelpilz nicht, da an Pilz erkrankte Nägel nicht von selbst heilen und eine Verschlimmerung der Symptomatik zu erwarten ist.

Nagelpilz Risikogruppen

Vor allem Sportler, ältere Menschen und Diabetiker gehören zur Risikogruppe für Nagelpilz. Das heißt aber nicht, dass ein Befall mit Pilzsporen fernab der Risikogruppe ausgeschlossen ist. Wer im Schwimmbad barfuß läuft, zu enges oder Schweißfüße förderndes Schuhwerk trägt, sowie zu Entzündungen des Gewebes am Nagelbett neigt, ist prädestiniert für eine Erkrankung an Nagelpilz. Um dem Befall effektiv vorzubeugen, muss man wissen, dass sich der Nagelpilz primär im feuchtwarmen Klima entwickelt. Das heißt, dass auch Nachlässigkeit beim Abtrocknen der Füße nach dem Baden oder Duschen das Risiko einer Erkrankung erhöht. Wer sein Handtuch mit anderen Menschen teilt oder die Zehenzwischenräume beim Abtrocknen ausspart, erhöht die Gefahr und setzt sich im Bezug auf Nagelpilz einem enormen Risiko aus. Öffentliche Duschen, Umkleidekabinen in Schwimmbädern oder die Sauna sollten primär mit Badeschuhen betreten werden. Denn Nagelpilz ist nicht nur unangenehm, sondern durchaus ansteckend und somit ein Risiko, dem man sich beim barfuß laufen außerhalb der eigenen Wohnung immer aussetzt.

Symptome und Ursachen von Nagelpilz

NagelpilzIm Anfangsstadium lässt sich Nagelpilz sehr schwer erkennen und wird häufig übersehen. Da die Infektion anfänglich ohne Schmerzen beginnt, werden gelbliche Verfärbungen oder eine Veränderung der Struktur der Finger- und Zehennägel oftmals nicht ernst genommen. Neben der Gelbfärbung und sichtbaren Rillen oder brüchigen Stellen am Nagel äußert sich eine Nagelpilz Erkrankung mit Entzündungen des Nagelbettes, sowie eingeschränktem oder ungleichmäßigem Nagelwachstum. Der Nagel wirkt trüb, verdickt sich und kann bröckeln. Auf den ersten Blick sieht ein mit Nagelpilz befallener Finger- oder Fußnagel verhornt und meist vergilbt aus. Bei Nichtbehandlung kann es zur vollständigen Ablösung und Zerstörung der Nagelplatte kommen. Die Ursachen der Entstehung von Nagelpilz sind vielseitig und begründen sich zum Beispiel in synthetischen Socken und damit verbundenen schwitzenden Füßen, in zu engem oder nicht atmungsaktiven Schuhwerk, in genetischen Faktoren oder auch in Durchblutungsstörungen. Sind Erkrankungen wie Diabetes ausgeschlossen, sollte man zur Findung der Ursachen vor allem sein Schuhwerk, die Materialien der Strümpfe und seine Lebensgewohnheiten im Bezug auf das Barfußlaufen überprüfen.

Wie erkennt man Nagelpilz?

Nagelpilz ist an oben aufgeführten Symptomen leicht zu erkennen und erfordert vom betroffenen, dass dieser sich umgehend in ärztliche Behandlung begibt oder bei leichtem Befall mit einem effektiven Mittel gegen eine weitere Ausbreitung des Pilzes vorgeht. Verändern sich Farbe oder Struktur der Nägel, wirkt ein Nagel verhornt und erinnert farblich an den sprichwörtlichen „Rauchernagel“, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Befall mit Nagelpilz ausgehen. Vor allem Personen aus den Risikogruppen sollten der Fußpflege große Bedeutung schenken und in regelmäßigen Abständen prüfen, ob Füße und Nägel frei von Anzeichen einer Pilzerkrankung sind.

Diagnose Nagelpilz – was tun?

Ein leichter Befall führt Betroffene meist direkt in die Apotheke, in der verschiedene Heilmittel gegen Nagelpilz freiverkäuflich und ohne Rezept vom Arzt erhältlich sind. Bei Unsicherheiten in der Selbstdiagnose, aber auch bei einer starken Veränderung der Nägel ist es ratsam, die Diagnose von einem Mediziner untermauern und eine Untersuchung vornehmen zu lassen. Sind mehrere Nägel oder mehr als 50 Prozent eines Nagels von einer auf Nagelpilz hinweisenden Veränderung betroffen, ist der Gang zum Arzt die einzig richtige Entscheidung und führt zur Abhilfe der Erkrankung. Der Arzt kann einen Nagelpilz auf den ersten Blick erkennen, wird aber in jedem Fall eine Laboruntersuchung des Erregers vornehmen und so eine genaue Diagnose mit Bestimmung der Pilzart anstreben. Viele Praxen bieten heute eine sofortige Diagnose durch die Betrachtung einer geringen Menge Nagelmaterials unter dem Mikroskop an, sodass die Therapie bereits vor dem Ergebnis aus dem Labor beginnen kann. Wer die Diagnose Nagelpilz bekommt, muss in der Regel mit einer Therapie- und Heilungszeit von 3 bis 6 Monaten rechnen und sich dementsprechend in Geduld üben.

Wie entsteht ein Nagelpilz?

Die Entstehung von Nagelpilz resultiert aus den oben aufgeführten Ursachen und hängt immer mit einem feucht-warmen Milieu zusammen. Hygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und kann das Risiko einer Erkrankung an Nagelpilz lindern. Wird die Pilzerkrankung der Nägel nicht rechtzeitig oder nicht langfristig therapiert, kann sich der Befall auf die gesamten Nägel ausweiten und zusätzlich Fußpilz, oder aber eine Pilzerkrankung der Hände nach sich ziehen. Nagelpilz entsteht immer dann, wenn Feuchtigkeit und Wärme für eine Vermehrung von Pilzsporen sorgen und kleinste Verletzungen der Nagelhaut oder des Nagelbettes deren Eindringen begünstigen. Auch schwitzende Füße, sowie das nicht sorgsame Abtrocknen der Zehenzwischenräume erhöhen die Gefahr einer Erkrankung an Nagelpilz.

Immer mehr Menschen von Nagelpilz betroffen

Früher galt Nagelpilz als typische Schwimmbad-Erkrankung und wurde primär mit fehlenden Badeschuhen beim Laufen auf den Fließen der Dusche, der Umkleidekabine oder dem Beckenrand in Verbindung gebracht. Heute weiß man, dass Sportler zwar zu den Risikogruppen gehören, eine Infektion mit Nagelpilz aber bei niemandem ausgeschlossen ist und ganz andere Ursachen haben kann. Die erschreckende Zahl von 10 Millionen Betroffenen allein in Deutschland spricht für sich und zeigt auf, das Nagelpilz eine höhere Gefahr darstellt als bisher angenommen wurde. Rund jeder 8. Mensch trägt Pilzsporen in sich und ist, oftmals ohne es selbst zu bemerken, von Nagelpilz betroffen.

Nagelpilz-Formen

Nagelpilz kann sowohl an den Fingernägeln, als auch an den Zehennägeln ausbrechen und zum Problem werden. Dabei unterscheidet man zwischen einem Befall mit Fadenpilzen oder Hefepilzsporen, sowie einer Bildung von Nagelpilz durch Schimmelpilze. Während sich eine Nagelpilz Erkrankung im Anfangsstadium noch verhältnismäßig leicht mit einem Funghizid aus der Apotheke behandeln lässt, bedarf ein schwerer Befall der Inanspruchnahme einer medizinischen Behandlung und umfassenden Therapie zur Beseitigung der Symptome und Ursachen.

Nagelpilz heilt selten von selbst

Fusspflege bei NagelpilzBei einem Befall mit Nagelpilz zahlt sich Geduld eher selten aus. Wer ausharrt und auf eine Linderung der Symptome wartet, begünstigt in der Regel eine Verschlimmerung der Erkrankung und verlängert die Therapiezeit bei einer Behandlung. Sollten freiverkäufliche Mittel nicht helfen und zu keiner Verbesserung führen, kann es sich um einen resistenten Pilz oder um einen Befall mit Pilzsporen verschiedener Arten handeln. Hier ist medizinische Hilfe notwendig und es ist ratsam, diese so früh wie möglich in Anspruch zu nehmen und nicht auf eine Verschlimmerung der Erkrankung zu warten. Für viele Betroffene ist der Gang zum Arzt mit Scham verbunden und wird aus diesem Grund herausgeschoben. Doch es ist eine falsche Scham, da eine Erkrankung an Nagelpilz nicht für Peinlichkeiten sorgen und von aus diesem Grund von Betroffenen hingenommen und herausgezögert werden muss.

Ältere Menschen häufig betroffen

Medizinische Erkenntnisse und statistische Werte belegen, dass vor allem ältere Menschen häufiger an einer Pilzerkrankung der Nägel leiden. Dies liegt zum einen daran, dass vor allem ältere Menschen unter Diabetes leiden und so zur Risikogruppe gehören. Aber auch das geschwächte Immunsystem, sowie Schwierigkeiten beim Abtrocknen der Füße aufgrund körperlicher Einschränkungen begünstigen die Infektionsgefahr und lassen ältere Menschen häufiger an Fuß- oder Fingernagelpilz erkranken. Auch die Entscheidung zu einer Behandlung wird bei älteren Menschen häufig auf die lange Bank geschoben und so für eine Verschlimmerung der Erkrankung gesorgt, die im Frühstadium unerkannt und entsprechend unbehandelt bleibt. Weiter spielt das Schuhwerk und der Kauf von Strümpfen eine große Rolle, wodurch vor allem ältere Frauen weitaus häufiger an einer Pilzerkrankung der Fußnägel leiden als Männer. Synthetische Strumpfhosen und nicht atmungsaktives Schuhwerk fördern diese Erkrankung, die bei geschwächtem Immunsystem oder Begleiterkrankungen viel stärker zum Ausbruch kommt.

Tipps zur Prävention

Sicherlich lässt sich Nagelpilz nicht generell ausschließen und allein durch umsichtiges Verhalten, passende und gesunde Schuhe, sowie maximale Sorgfalt beim Abtrocknen vermeiden. Vor allem Angehörige der Risikogruppen können die Gefahr einer Erkrankung an Nagelpilz eindämmen, in dem sie ihre Fußnägel und Fingernägel einmal pro Woche auf Veränderungen untersuchen und anhand der Früherkennung eine langwierige und nur schwer therapierbare Pilzerkrankung unterbinden. Wer gerne Turnschuhe oder synthetische Strümpfe trägt, sollte die Fußhygiene noch viel ernster nehmen als Menschen, die in offenen Schuhen laufen und sich beim Strumpf für Baumwolle oder Microfaser entscheiden.

Werden die Füße früh und abends gewaschen, richtig, auch in den Zehenzwischenräumen abgetrocknet, im Schwimmbad, in der Sauna oder im Solarium auf Barfußlaufen verzichtet und der Kontakt mit schweißfördernden Materialien vermieden, mindert man die Risiken einer Pilzinfektion und leistet hilfreiche Prävention zur eigenen Gesundheit. Auch die gemeinsame Nutzung von Handtüchern oder Schwämmen im heimischen Bad erhöht das Risiko und sollte daher unbedingt vermieden werden. Das Must Have im Sommer sind Badeschuhe, die in allen öffentlichen Bereichen und auch am heimischen Pool unbedingt zum täglichen Begleiter werden sollten. Reinigt man diese täglich nach dem Gebrauch, sorgt man für ein sauberes Milieu der Füße und kann sich vor einem Befall mit Nagelpilz effektiv schützen.

Weitere Info-Themen